Keflavik Airport unterscheidet sich deutlich von jeglichen anderen mir bekannten europäischen Flughäfen. Das liegt zum einen an den nicht ganz so peniblen Sicherheitskotrollen, zum anderen sieht man hier anstatt der üblichen in Hemd und Krawatte rumstolzierenden Geschäfts- und Möchtegerngeschäftsleuten großteils Menschen in Outdoorbekleidung rumwandern. Fühle mich sogar etwas overdressed mit meinen Röhrenjeans, Adidas-Sneakers und dem bunten Pullover (sogar Unikat) einer befreundeten Modedesignerin aus Leipzig. Die restliche Meute um mich herum trägt abgetragene Wanderschuhe, Karohemden, Islandpullis und wetterfeste Hosen.
Der Flug nach Berlin (Zwischenstation in meiner ehemaligen Heimatstadt) startet eine halbe Stunde später als angekündigt. Langsam werden Leute unruhig, murmeln irgendetwas von Anschlussflügen und beginnen im Minutentakt nervös auf die Uhr zu schauen. Ich besitze weder Uhr noch Uhrzeit (da mir ja mein Handy geklaut wurde), schätze jedoch die bereits verstrichene Zeit, beginne zu rechnen und werde ebenfalls unruhig.